Die Lackschichtdickenmessung ist beim ausführlichen Wertgutachten und Schadensgutachten immer Bestandteil der Begutachtung sowie bei Kaufberatungen, je nach Umfang, in der Regel auch. Mit einem Lackschichtdickenmessgerät lassen sich auf metallischen Untergründen Lackschichtdicken messen und somit Rückschlüsse auf den Lackaufbau ziehen. Mit entsprechenden Lackschichtdickenmessgeräten lassen sich auch auf nicht metallischen Untergründen, wie Kunststoffen Lackschichtdicken messen. Im Bereich der klassischen Fahrzeuge sind Messungen auf nicht metallischen Untergründen jedoch eher seltener erforderlich.

Anhand der Lackschichtdickenmessung lassen sich nachlackierte Bereiche der Karosserie ermitteln sowie auch Hinweise auf beispielsweise übermäßig dicke Spachtelschichten finden. Aber auch erhaltene Originallackierungen oder Bereiche, die im ursprünglichen Originallack erhalten geblieben sind, lassen sich identifizieren. Denn die in Automobilwerken durchgeführten Lackierungen weisen geringere Lackschichtdicken auf als Lackierungen, die in Lackierbetrieben manuell erzielt werden können. Lackschichtdicken werden in der Maßeinheit Mikrometer (μm) angegeben. Ein Mikrometer entspricht einem millionstel Meter, das bedeutet 1000 Mikrometer ergeben einen Millimeter. Übliche Lackschichtdicken von Werkslackierungen betragen zwischen 50 μm und 160 μm. Bei Lackschichtdicken über 200 μm kann von einer manuellen Lackierung ausgegangen werden.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Dicke eines menschlichen Haares beträgt ca. 70 μm.

 

 Lackschichtdickenmessgerät im Einsatz

Bei diesem Oldtimer gibt die Lackschichtdickenmessung Hinweise auf Bereiche im Originallack

 

  BMW Youngtimer in der Lackierkabine

Manuelle Lackierung eines BMW 5er E34 Youngtimers