Wenn der Zustand des Motors eines Oldtimers oder Youngtimers beurteilt werden soll, bietet sich die Messung des Kompressionsdruckes an. Über die Kompressionsdruckmessung lassen sich Rückschlüsse auf Verschleiß oder Schäden im Bereich der Verbrennungsräume von Motoren ziehen. Ein klassisches Messwerkzeug im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik ist der Kompressionsdruckprüfer. Mit einem Kompressionsdruckprüfer können Vergleichsmessungen des Kompressionsdrucks der einzelnen Brennräume eines Motors durchgeführt werden.

Je nach Motortyp liegen die Kompressionsdrücke von Old- und Youngtimern bei Ottomotoren üblicherweise zwischen 6 und 12 bar, bei Dieselmotoren zwischen 12 und 25 bar. Werte, die darunter liegen deuten auf Verschleiß oder einen Defekt hin. Die korrekten Werte findet man in den Datenblättern zum jeweiligen Fahrzeug. Bei einwandfreiem Zustand der Brennräume dürfen die Kompressionsdrücke der einzelnen Zylinder eines Motors maximal 2 bar Unterschied aufweisen. Denn neben der Höhe der Messwerte, ist vor allem die Gleichmäßigkeit zwischen den Zylindern eines Motors bedeutend.

Weisen die Zylinder Kompressionsdruckunterschiede auf, kann der Fehler eingegrenzt werden, indem in den wiederholt zu messenden Zylinder ein wenig Motoröl durch die Zündkerzenbohrung hineingegeben wird. Das Motoröl hat eine dichtende Wirkung zwischen den Kolbenringen und der Zylinderwand. Erhöht sich bei erneuter Messung der Kompressionsdruck, so liegt Verschleiß an der Zylinderwand oder den Kolbenringen vor. Lässt sich jedoch kein erhöhter Kompressionsdruck feststellen, können Schäden an den Ventilen, Ventilsitzen, Ventilführungen, Zylinderkopf oder Zylinderkopfdichtung vorliegen.

Wenn zwei nebeneinander liegende Zylinder einen gleich großen Kompressionsdruck aufweisen, der deutlich niedriger ist als der der übrigen Zylinder, liegt dies wahrscheinlich an einer undichten Zylinderkopfdichtung oder an einem Riss im Zylinderkopf zwischen den beiden Zylindern. Wird an allen Zylindern ein gleichmäßiger Kompressionsdruck gemessen, der jedoch unterhalb des Sollwertes des Motors liegt, so liegt ein gleichmäßiger Verschleiß des Motors vor.

 

Klassischer Kompressionsdruckschreiber
Ein Kompressionsdruckschreiber mit verschiedenen Adaptern, wie er seit Jahrzenten zur Kompressionsmessung an Oldtimer und Youngtimer Motoren, und auch modernen Motoren, zum Einsatz kommt.

 

Kompressionsdruckdiagramm
Ein Kompressionsdruckdiagram, wie es von einem Kompressionsdruckschreiber erstellt wird. Bei diesem Diagramm eines 6-Zylindermotors sind deutlich die unterschiedlichen Kompressionsdrücke der Zylinder zu erkennen.

 

Kompressionsdruckprüfer
Während der Motor zur Kompressionsdruckmessung einige Male mit dem Anlasser durchgedreht wird, wird der Gummikonus des Kompressionsdruckschreibers in die Zündkerzenbohrung gedrückt.